
Die Erweiterung der Rastanlage Uttrichshausen-West löst bei den Bürgerinnen und Bürgern Kalbachs Unmut aus. Auch die Umsetzung der Erneuerung der A7-Talbrücke erntet viele kritische Stimmen. Über den aktuellen Stand dieser beiden Bauvorhaben informierte sich jüngst die Fuldaer CDU-Kreistagsfraktion. Bei einer Vorort-Begehung zeigten Martin Müller, Sprecher der gegründeten Bürgerinitiative, Volker Röbig, Ortsvorsteher von Uttrichshausen, und Bürgermeister Mark Bagus unter anderem dem Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt sowie den Landtagsabgeordneten Thomas Hering und Sebastian Müller alternative Plätze für die geplante Erweiterung der Rastanlage.
Im Januar dieses Jahres unterzeichnete der ehemalige Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) Planfeststellungsbeschlüsse für die Erweiterung der Tank- und Rastanlage Uttrichshausen-West ohne vorher mit der Gemeinde gesprochen zu haben. Bürgermeister Mark Bagus kritisierte: „Wir haben aus den Medien erfahren müssen, dass der Planfeststellungsbeschluss zu dem Bauvorhaben nur wenige Tage vor Amtsende des Ministers Al-Wazir unterzeichnet wurde. Bei dieser Variante rückt der gesamte Komplex empfindlich nah an die Wohnbebauung von Uttrichshausen heran, was für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger eine echte Zumutung ist. Die Gemeinde Kalbach hat sich infolgedessen konsequent dafür entschieden, den Klageweg zu beschreiten.“
Martin Müller zeigte den Besuchern eine Wiesenfläche der Gemeinde, die als Alternativvorschlag angebracht und bereits abgelehnt worden war. Er betonte: „Wir sind nicht gegen die Erweiterung der Rastanlage. Im Gegenteil: Ausreichend viele Stellplätze sind wichtig. Wir wünschen uns nur einen ortsferneren Standort.“
Nach einer Begehung mit dem aktuellen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) war die Idee entstanden, den Sportplatz zu verlegen, um diese Fläche für die Erweiterung zu nutzen. Martin Müller sagte: „Besonders überrascht hat mich, dass bei einer Mitgliederversammlung des Sportvereins die Mehrheit dafür gestimmt hat. Das zeigt deutlich, wie wichtig es den Menschen ist, den geplanten Standort der Erweiterung noch mal zu überdenken.“ Aktuell laufen zu diesem Vorschlag noch Diskussionen.
Thomas Hering wies auf die Doppelbelastung hin, die die Anwohner nun auch aufgrund der Sanierung der Talbrücke erwartet: „Es ist mit erheblichen Lärm- und Schmutzbelastungen zu rechnen. Hier muss vor Baubeginn noch mal das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht werden.“ Martin Müller gab ein Beispiel: „Die Grundschule ist auf Höhe der Brücke. Es ist nicht vorstellbar, dass die Kinder den ganzen Tag bei geschlossenen Fenstern lernen. Da kann ich es nachvollziehen, wenn Eltern ihre Kinder auf eine andere Schule schicken möchten.“ Er wünsche sich vor dem Abbruch der bestehenden Pfeiler, dass Vorbereitungen getroffen werden: „Man könnte zum Beispiel in schützenswerten Einrichtungen Lüftungsanlagen und lärmisolierende Fenster einbauen.“
Sebastian Müller stimmte zu und ergänzte: „Auch die Verkehrsführung in Uttrichshausen während der Baumaßnahmen wirft Fragen auf. Insbesondere die Bushaltestelle unter der Baustelle und die weitere Nutzung der Landesstraße sind schwer vorstellbar.“
Der Austausch zwischen der CDU-Kreistagsfraktion, Mitgliedern der Bürgerinitiative sowie CDU-Gemeindevertretern und weiteren Kommunalpolitikern aus der Gemeinde Kalbach war intensiv und wertvoll. Fraktionschef Thomas Hering sagte abschließend: „Hier wurden Befindlichkeiten zum Nachteil der Anwohner durchgedrückt. Wir werden hier ebenso sensibel wie die betroffenen Menschen in Uttrichshausen die weitere Entwicklung verfolgen. Im engen Austausch mit dem Minister und weiteren Entscheidungsträgern geht es uns um Lösungen, die die konstruktiven Vorschläge aus Uttrichshausen aufgreifen und auch die Belange der Bewohner berücksichtigen. Wir stehen hinter der Gemeinde und werden nun intensiv in die Kommunikation mit den Verantwortlichen gehen. Wir fordern, dass Schutzmaßnahmen ergriffen werden.“
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